Aufgepasst, jetzt kommt der neueste Shit in Sachen Nachhaltigkeit: Wiederverwendbare Backmatten! Doch ob das tatsächlich ein angemessener Ersatz für herkömmliches Backpapier ist?
Na gut, ganz so neu sind die Dauerbackfolien wahrscheinlich nicht. Seit wann es die Backmatten auf dem Markt gibt wissen wir gar nicht, vielleicht ist der Trend auch einfach wieder an uns vorbeigegangen. In diesem Produkte-Wirrwarr schafft es ja wirklich niemand ständig up-to-date zu sein. Sobald uns ein Trend erreicht, gibt es jedenfalls meist schon wieder drei neue angesagte Dinge.
Anyway, in dieser kurzlebigen Produktwelt lohnt es sich ab und zu über den Tellerrand zu schauen und Neues auszuprobieren. Zwar ist das bestimmt nicht die innovativste Lebensweisheit, es gibt jedoch wirklich eine Menge sinnvolle und nachhaltige Erfindungen da draußen. Eine davon möchten wir dir in diesem Beitrag kurz vorstellen.
Gerade Einwegprodukte sorgen in europäischen Haushalten für jede Menge Müll und sind eine große Herausforderung für Abfallwirtschaft und Umwelt. Nach einmaliger Benutzung landet das Meiste direkt im Abfalleimer, häufig ohne die Möglichkeit, diese Produkte vernünftig zu recyceln.
Auch Backpapier ist solch ein Kandidat. Ein kurzlebiges und häufig verwendetes Produkt, das nicht nur aus Papier besteht, sondern zusätzlich noch mit einer Silikon- oder Quilonschicht überzogen ist. Gut zu recyceln? Fehlanzeige! Wie praktisch, dass es inzwischen schon einige gute Backpapier Alternativen gibt, die wie wir finden leider noch viel zu unbekannt sind.
Was genau sind wiederverwendbare Backmatten?
Wiederverwendbare Dauerbackmatten als Backpapier Ersatz bestehen in der Regel aus PTFE-beschichtetem (Teflon) Glasfasergewebe oder aus BPA-freiem Silikon. Diese sind nach Benutzung abwaschbar und immer wiederverwendbar.
Teflon und Silikon sind typische Antihaftmaterialien mit sehr niedriger Oberflächenspannung. Die Backmatten aus Silikon sind etwas günstiger, halten jedoch häufig nur Temperaturen bis 200°C aus und können sich beim Backen eventuell ausdehnen.
Eine hochwertige Matte aus Teflon dehnt sich im Vergleich zu den Silikon Backmatten dagegen nicht aus und ist sogar bis zu 260°C hitzebeständig. Dadurch bleiben deine Plätzchen oder Kekse garantiert auch immer in Form. Das hochwertige und gleichmäßige Gewebe sorgt außerdem für eine gute Wärmeinduktion.
Sowohl das Glasfasergewebe als auch die Beschichtung sind unbrennbar und wasserabweisend. Außerdem weist dieses Material eine sehr hohe Reißfestigkeit auf. Im Großen und Ganzen also eine perfekte Grundlage für die Nutzung im Backofen oder sogar auf dem Grill. :)
Wiederverwendbare Backmatten – Verwendung & Pflege
Die Dauerbackmatten sind von Haus aus etwas größer gefertigt. Somit kannst du sie praktischerweise ganz einfach auf die richtige Größe deines Backblechs zuschneiden.
Anschließend kommt die Matte auf das Backblech und du kannst sie wie herkömmliches Backpapier nutzen. Das heißt du kannst jetzt alles in den Ofen schieben was in den Ofen gehört. ;) Ob Pizza, Brötchen oder Flammkuchen, die Backmatte muss nicht eingefettet werden sondern kann ohne Vorbereitung genutzt werden. Durch die hohe Hitzebeständigkeit halten die flexiblen Backmatten die üblichen Backofen Temperaturen problemlos aus.
Einen wichtigen Hinweis gilt es jedoch zu beachten: Auf den Backmatten solltest du nicht schneiden und sie von spitzen Gegenständen fernhalten. Die Pizza zum Beispiel schieben wir seitdem immer auf ein großes Brett wenn sie frisch aus dem Ofen kommt und schneiden sie erst dort.
Nach der Benutzung kannst du die Backmatte einfach mit warmem Wasser und etwas Spülmittel abwischen und reinigen. Wir machen das oft sogar erst nach dem zweiten oder dritten Mal und sie wird jedes Mal richtig gut sauber. Es bleiben also nach dem Backen definitiv nicht viele Rückstände an der Matte haften.
Die Handhabung ist demnach genau wie bei herkömmlichem Backpapier wirklich total einfach. Wir haben uns drei Backmatten besorgt, um immer etwas abwechseln zu können, da wir auch verschieden große Bleche haben. Die sauberen Backmatten bewahren wir dann auf den Backblechen direkt im Ofen auf.
Was spricht für die Backpapier Alternative?
Um ehrlich zu sein, waren wir vorher immer etwas genervt wenn wir nur was leicht Fettiges wie beispielsweise Kartoffelecken im Backofen zubereitet haben. Danach war das Backpapier schon nicht mehr zu gebrauchen und ist oft noch auf dem Weg in den Mülleimer in Einzelteile zerfallen. Das klassische Backpapier ist immer direkt durchgeweicht und nach der Pizza, die natürlich direkt drauf geschnitten wird, sowieso nicht mehr zu gebrauchen.
Schön daher, dass es jetzt auch einfacher geht! Die Backmatten sind nur wenige Millimeter dünn und sehr flexibel. Sie kühlen außerdem echt schnell ab und sind zügig und einfach zu reinigen. Der größte Pluspunkt überzeugt jedoch direkt: Es fällt weniger Müll an!
Ein kleiner Beitrag zum nachhaltigen Leben – Zero Waste
Besonders in der Küche ist Zero Waste ein großes Thema und manchmal gar nicht so einfach umzusetzen. Gerade deshalb ist es doch umso schöner wenn sich vermeintliche Kleinigkeiten, die regelmäßig genutzt werden und in jeder Küche zu finden sind, durch einfache und funktionierende nachhaltige Alternativen ersetzen lassen.
Backpapier produziert wirklich unnötigen Müll, der durch wiederverwendbare Backmatten aus Silikon oder Glasfasergewebe vermieden wird. Somit ist die Nutzung einer Backmatte definitiv umweltfreundlich, nachhaltig und auf Dauer noch viel günstiger. Schluss mit der Ressourcenverschwendung!
Ein klarer Sieger
Die wiederverwendbare Backmatte ist eine moderne und nachhaltige Alternative zu Backpapier. Einmal angeschafft ist sie eine langfristige und sinnvolle Investition. Auch preislich sind die Backmatten unserer Meinung nach erschwinglich und aufgrund der Langlebigkeit günstiger als mehrere Rollen Backpapier im Jahr. Wir sind mit unserem Backmattenset mit 3 Stück 1 bisher sehr zufrieden.
Wir sind uns bewusst, dass auch diese Backmatten nicht die beste Lösung in Sachen Nachhaltigkeit ist. Die Herstellung ist wahrscheinlich nicht besonders umweltfreundlich und auch im Hinblick auf die Beschichtung gibt es noch keine Langzeit Erfahrungen. Allerdings hat sich die Beschichtung bei unseren Backmatten bisher noch nicht abgelöst und wir nutzen sie jetzt schon ca. ein Jahr. Fakt ist: Für uns ist diese Backpapier Alternative ein großer Schritt in Richtung Müllreduzierung und allein dafür hat sich die Anschaffung mehr als gelohnt.
Außerdem ist herkömmliches Backpapier in den letzten Jahren qualitativ nicht besser geworden und die Industrie spart an den richtigen Materialien. Auch wir haben den Eindruck, dass Backpapier mittlerweile immer schneller reißt, Teig anklebt und häufig keine zwei Anwendungen übersteht. Das ist dann leider eher ein frustrierendes Backerlebnis.
Die wiederverwendbare Backmatte ist also definitiv eine langfristige und bessere Investition. Denke beim Kauf auf jeden Fall daran, dass es keinen chemischen Silikongeruch gibt, die Backmatte bis mindestens 220°C hitzebeständig ist und sie idealerweise Glasfasergewebe enthält. Dann wird dir das neue nachhaltige Backerlebnis mit Sicherheit große Freude bereiten! ;)
Hast du schon Erfahrungen mit Backmatten gesammelt oder kennst du andere sinnvolle Backpapier Alternativen? Wir freuen uns auf einen Austausch mit dir. :)
3 Kommentare
Hmpuh, die Teflonbackmatten sind mir auch kürzlich aufgefallen – nee.
Haltbarer als Backpapier, ja. Aber auch umweltkritisch und zudem in der Diskussion, ob gesundheitskritisch. Die Beschichtung bleibt nicht ewig stabil, trägt sich peu a peu ab, d.h., wir nehmen Spuren auf (ähnliches beim Thema Schwermetalle in Geschirrfarben usw.). Da die gesundheitliche Problematik u.a. auch das Thema Schilddrüse betreffen soll, habe ich irgendwann alle Pfannen mit PTFE und auch PFOA ausgemustert & bin seit x Jahren zufrieden mit unbeschichteten und Silarganpfannen – wenn man die Verwendung erstmal drauf hat. ;-)
Ich verwende nur selten Backpapier, wenn, dann das ungebleichte silikonbeschichtete von „If you care“ – lässt sich meiner Erfahrung nach häufiger verwenden als das handelsübliche (außer bei so „Suppendem“ wie Pizza) & darf in den Biomüll. :-)
Jetzt war ich grad mal neugierig & hab nach Alternativen für Papier & Matten gegoogelt – Pizzasteine (rund, eckig), Glasback“bleche‘, jemand hatte als Tipp geoße Tonuntersetuer entdeckt… ich schaue mal weiter. :-)
Hey Ankegro, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Freut uns immer auch andere Meinungen und Sichtweisen zu solchen Themen zu hören! :) Auch wir sind uns der Problematik mit beschichteten Dingen bewusst. Doch Einweg-Backpapier ist für uns keine Alternative, weswegen wir in den Backmatten im Moment etwas gefunden haben, was für uns gut funktioniert. Wie lange die Beschichtung tatsächlich hält können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Bisher benutzen wir die Matten ein gutes halbes Jahr und es ist keine Beschädigung zu erkennen.
Ach cool, Silarganpfannen hatte ich bisher auch noch nicht auf dem Schirm – Wir versuchen uns gerade mit einer Gusseisenpfanne ;).
Stimmt, einen Pizzastein wollen wir uns demnächst auch noch besorgen. Damit wäre das Pizzaproblem schonmal gelöst. Und wenn ich ehrlich bin, gibts bei uns überdurchschnittlich viel Pizza als Backofengericht? Ganz liebe Grüße, Simon.
Und lass uns wissen, falls du noch super coole Alternativen gefunden hast :)
Leider bin ich kostennutzentechnisch dazu gekommen, ob seltenen Einsatz weiter bei dem o.g. Backpapier zu bleiben. :-/