Der massenhafte Konsum von Mineralwasser und Getränken aus Plastikflaschen hinterlässt hässliche Spuren. Nicht nur auf unserem Planeten, sondern auch in unserem Körper. Wieso es besser und vor allem nachhaltiger ist Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken, möchten wir dir mit diesem Beitrag zeigen.
Mineralwasser aus Plastikflaschen – Die unschöne Wahrheit:
In Deutschland werden pro Stunde ca. 2 Millionen Einweg Plastikflaschen verbraucht. Hochgerechnet auf einen Tag sind das ca. 48 Millionen Flaschen. Mehrwegplastikflaschen, Dosen und andere Plastikbehältnisse sind dabei noch nicht eingerechnet. Diese Zahlen aufs Jahr betrachtet ergibt sage und schreibe 17.520 Millionen Plastikflaschen. Alleine in Deutschland!
In anderen Worten sprechen wir hier von 17,5 Milliarden Flaschen, die jedes Jahr produziert werden und anschließend im Müll landen. Plastikflaschen können nämlich nur zu einem sehr kleinen Teil recycelt werden.
Zur Herstellung dieser Flaschen werden jedes Jahr ca. 665.000 Millionen Tonnen Rohöl, 500.000 Millionen Tonnen Kunststoff und 11 Milliarden kwh Strom benötigt. Alleine der Herstellungsprozess hat daher einen CO² Ausstoß von 1,25 Millionen Tonnen zur Folge. Darüber hinaus beschloss Coca Cola 2015 auch alle Mehrwegflaschen allmählich aus dem Verkehr zu ziehen. Diese sollen zukünftig zusätzlich durch Einwegflaschen ersetzt werden. Die Tendenz dieses Verbrauchs ist also stark steigend.
Spätestens jetzt wird klar, welches Ausmaß der unbekümmerte Konsum von z.B. Mineralwasser aus Plastikflaschen nach sich zieht. Wieso also kaufen viele Deutsche ihr Wasser abgepackt in Plastik im Supermarkt? Da das Leitungswasser hier in Deutschland eine hervorragende Qualität hat, ergibt das doch eigentlich überhaupt keinen Sinn!?

byrev / Pixabay – enorme Umweltbelastung durch Plastikflaschen
Liegt es möglicherweise an der Bequemlichkeit?
Ein Gang zum Supermarkt und das nach Hause schleppen des vermeintlich besseren Mineralwassers kann unmöglich bequemer sein als ein gutes Glas Leitungswasser zu trinken, das du frisch am heimischen Wasserhahn zapfen kannst. Dieser Punkt scheidet definitiv aus.
Gibt es etwa Qualitätsunterschiede beim Trinkwasser?
Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Es ist also total unbedenklich Leitungswasser zu trinken. Wasser aus dem Supermarkt hingegen unterliegt der Mineralwasserverordnung. In dieser Verordnung sind tatsächlich wesentlich höhere Grenzwerte für Schadstoffe erlaubt als in der Trinkwasserverordnung, unter die das Leitungswasser fällt.
Zudem ist im Großteil der Plastikflaschen der Weichmacher Bisphenol A (BPA) enthalten. Eine weitere Zutat, die Mineralwasser keinesfalls gesünder macht. Genau das ist auch der Grund, weshalb so manches Wasser etwas nach Plastik schmeckt. Der Stoff macht die Plastikflasche nämlich nicht nur schön weich, sondern kann auch ins Wasser übergehen. Dieser Einwand hätte sich dann damit wohl auch erledigt.

carlosatrechu / Pixabay
Du trinkst lieber Sprudel als Leitungswasser?
Klare Sache. Leitungswasser enthält keine Kohlensäure. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, ist das trotzdem kein wirkliches Argument. Mit einfachsten Mitteln, wie z.B. sogenannten Wassersprudlern kannst du das Leitungswasser ganz easy aufbereiten. Falls du also lieber Leitungswasser mit Blubb trinken möchtest, kannst du es ganz einfach mit Kohlensäure anreichern. Ein solches Gerät kostet je nach Ausführung und Ausstattung zwischen 70 und 125 €. Wir benutzen dafür mittlerweile ein Modell mit Glasflaschen 1, mit dem wir super zufrieden sind und uneingeschränkt empfehlen können. Der schicke Sprudler macht in jeder Küche eine gute Figur und die Glasflaschen sind einfach zu reinigen.
Etwas günstiger ist die Variante mit spülmaschinenfesten und BPA freien Plastikflaschen 1, welche wir vorher genutzt haben und ebenfalls sehr zufrieden waren. Das Upgrade auf das Glasflaschenmodell hat sich trotzdem gelohnt, da wir noch ein älteres Modell mit Plastikflaschen hatten, die nicht in die Spülmaschine durften. Das war leider immer etwas nervig. Die stabilen und gut aussehenden Glasflaschen möchten wir mittlerweile auf keinen Fall mehr missen.
Die Kohlensäure-Flaschen zum Befüllen bekommst du inzwischen auch an jeder Ecke. Bei DM & Rossmann beispielsweise, kannst du dein CO2 Zylinder für ein paar Euro tauschen. Aus einer CO2 Flasche kannst du ca. 60 Liter gesprudeltes Leitungswasser selbst herstellen.
Ein Wassersprudler ist also nicht nur umweltfreundlich und super nachhaltig, sondern auf Dauer auch noch viel günstiger als das meiste Mineralwasser aus dem Supermarkt. Diese sehr wertvolle Alternative gleicht das Argument des Sprudelfreundes also auch aus.
Kleiner Fun-Fact am Rande: Das Wasser einer ziemlich bekannten Wassermarke, die es bis 2018 gab (Bonaqa vom Coca Cola Konzern), wurde übrigens auch aus Leitungswasser hergestellt.

mrganso / Pixabay – Leitungswasser trinken
Fazit
Die Argumente für Mineralwasser aus Plastikflaschen sind also nicht sehr überzeugend. Mal ganz abgesehen davon, dass sich manche Firmen für ihr abgepacktes Wasser beispielsweise an Quellen in Afrika bedienen. Mit dieser Masche werden nicht nur Menschen vor Ort vertrieben, sondern auch ihres kostbaren Trinkwassers beraubt.
Aufgrund dieser Tatsachen ist der Konsum von Trinkwasser, in abgepackter Form aus dem Supermarkt, eigentlich unverantwortlich. Gerade, wenn in Deutschland Leitungswasser in top Qualität zur Verfügung steht. Leitungswasser zu trinken ist also nicht nur besser und günstiger, sondern vor allem auch sehr viel umweltfreundlicher und nachhaltiger.
Warum also nicht einfach Umsteiger werden und somit einen Beitrag zur unnötigen Verschwendung von kostbaren Ressourcen, einer Menge Energie und schlussendlich tonnenweise Müll leisten!? Passende Alternativen gibt es schließlich immer! 🙂 In unserem Beitrag über nachhaltige Trinkflaschen stellen wir dir übrigens neben allen wissenswerten Informationen noch die besten Alternativen zu Plastik & Co für unterwegs vor!☺️
Quelle Zahlen: Deutsche Umwelthilfe e.V. www.duh.de (Stand 2017)
2 Kommentare
Welche Flaschen könnt ihr denn empfehlen zum Mitnehmen auf Arbeit/Uni/Schule? Glas ist hart und unstabil, Plastik ist schwierig, gibts denn organische Alternativen?
Hi Oli, also bei uns ist tatsächlich Glas das Material auf das wir vertrauen. Denn Glas ist komplett geschmacksneutral, einfach zu reinigen und günstig. Glasflaschen sind natürlich etwas schwerer, da hast du recht. Wir benutzen deshalb nur eine kleinere Flasche mit 0,5 Liter, die man ganz bequem überall auffüllen kann wenn sie leer ist. Meiner Erfahrung nach sind Glasflaschen sogar überraschend robust. Wenn sie nicht gerade auf Fliesen oder den Gehweg fallen, halten sie einiges aus. Ich hab meine Glasflasche jeden Tag dabei und es ist noch nie eine zu Bruch gegangen 😉 (Aktuell eine von Ikea mit Bügelverschluss). Ich habe auch schon andere Materialien getestet wie z.B. Flaschen aus Tritan, die ohne additive und Weichmacher auskommen. Leider waren die Flaschen von Acala, die ich damals getestet habe, nicht hundertprozentig dicht. Wenn die Flaschen allerdings nicht in der Tasche transportiert werden müssen und z.B. im Büro auf dem Schreibtisch stehen kann ich sie nur empfehlen! Es gibt noch einige andere Alternativen wie z.B. Flaschen aus Bio Kunststoffen, die ich allerdings noch nicht getestet habe. Hier spielt also auch ein wenig der persönliche Geschmack eine Rolle. Ich hoffe dir einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten gegeben zu haben und wünsche dir viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Trinkflasche!
LG Simon