Der massenhafte Konsum von Mineralwasser und Getränken aus Einweg-Plastikflaschen hinterlässt hässliche Spuren. Nicht nur auf unserem Planeten, sondern auch teilweise in unserem Körper. Weshalb es besser und vor allem nachhaltiger ist auf Leitungswasser statt Mineralwasser zurückzugreifen, klären wir in diesem Beitrag.
Mineralwasser aus Plastikflaschen – Die unschöne Wahrheit:
In Deutschland werden pro Stunde 1,9 Millionen Einweg Plastikflaschen verbraucht. Hochgerechnet auf einen Tag sind das etwa 45 Millionen Flaschen. Mehrwegplastikflaschen, Dosen und andere Plastikbehältnisse sind dabei noch nicht eingerechnet. Wenn wir diese Zahlen aufs Jahr betrachten, sprechen wir von 16,4 Milliarden Flaschen, die jedes Jahr produziert werden und anschließend im Müll landen. Leider werden Plastikflaschen nämlich nach wie vor nur zu einem sehr kleinen Teil recycelt.
Zur Herstellung dieser Flaschen werden zudem jedes Jahr ca. 480.000 Millionen Tonnen Rohöl und 11 Milliarden kWh Strom benötigt. Alleine der Herstellungsprozess hat daher ungefähr einen CO² Ausstoß von 1,25 Millionen Tonnen zur Folge.
Spätestens bei diesen Zahlen wird relativ schnell klar, welches Ausmaß der unbekümmerte Konsum von beispielsweise Mineralwasser aus Plastikflaschen nach sich zieht. Uns stellt sich deshalb die Frage, weshalb viele Deutsche ihr Wasser immer noch in Plastik abgepackt im Supermarkt kaufen? Da unser Leitungswasser eine gute Qualität hat, ergibt das doch eigentlich überhaupt keinen Sinn!?
Gründe für Wasser aus Plastikflaschen: Die Bequemlichkeit?
Ein Gang zum Supermarkt und das nach Hause schleppen klingt weniger bequem. Selbst mit Auto musst du die Kiste oder den 6-Pack mindestens drei mal in die Hand nehmen. Dieser Aufwand für das vermeintlich bessere Mineralwasser aus der Flasche kann unmöglich bequemer sein als ein Glas Leitungswasser, das du frisch am guten alten heimischen Wasserhahn zapfen kannst. Dieser Punkt scheidet definitiv aus.
Welche Qualitätsunterschiede gibts beim Trinkwasser?
Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Das ist tatsächlich so, denn Wasser aus dem Supermarkt unterliegt lediglich der Mineralwasserverordnung. In dieser Verordnung sind sogar wesentlich höhere Grenzwerte für Schadstoffe erlaubt als in der Trinkwasserverordnung, unter die das Leitungswasser fällt. Es ist daher total unbedenklich Leitungswasser zu trinken. Ja, auch in großen Mengen und auch über mehrere Jahre. Und auch, falls das Wasser ein bisschen verkalkt ist. ;)
Achtung Disclaimer: Selbstverständlich nur, falls es regional keine besonderen Probleme mit beispielsweise zu hohen Nitratwerten, Medikamentenrückständen oder sonstigen Verunreinigungen gibt.
Zudem ist im Großteil der Plastikflaschen der Weichmacher Bisphenol A (BPA) enthalten. Eine weitere Zutat, die Mineralwasser nicht unbedingt gesünder macht. Genau das ist auch der Grund, weshalb so manches Wasser etwas nach Plastik schmeckt. Der Stoff macht die Plastikflasche nämlich nicht nur schön weich, sondern kann auch ins Wasser übergehen.
Du trinkst lieber Sprudel als Leitungswasser?
Klare Sache: Leitungswasser enthält keine Kohlensäure. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, ist das trotzdem kein wirkliches Argument. Mit einfachsten Mitteln wie beispielsweise einem Wassersprudler, kannst du das Leitungswasser ganz easy aufbereiten. Falls du also lieber Leitungswasser mit Blubb trinken möchtest, kannst du es ganz einfach mit Kohlensäure anreichern.
Wassersprudeln mit Sodastream
Auch Sodastream hat es sich zur Aufgabe gemacht Alternativen zu bieten und entwickelt Wassersprudler jeglicher Couleur und Technik. Ein solches Gerät kostet je nach Ausführung und Ausstattung zwischen 70 und 160 € (Die UVP bei Sodastream direkt liegt etwas höher). Mittlerweile gibt’s sogar Modelle, die per einfachem Knopfdruck das Wasser in drei Sprudelstärken leicht, Medium und stark automatisch aufsprudeln.
Im Gegensatz zu den früheren Modellen, müssen hierbei die Flaschen auch nicht mehr eingedreht, sondern nur noch eingeklickt werden. Das macht die Handhabung am Ende noch einfacher und unkomplizierter. Diese Sprudler müssen allerdings mit einem zusätzlichen Netzteil betrieben werden, was nicht unbedingt für jeden Standort von Vorteil ist.
Falls dir der fehlende Stromanschluss jedoch nicht in die Quere kommt, ist das eine wirklich super coole Sache und konnte uns im kurzen Test total überzeugen: Flasche einklicken ohne Verrenkungen zu machen, Knöpfchen drücken – fertig. Neben den Flaschen im Lieferumfang sind außerdem spülmaschinengeeignete Flaschen aus Tritan erhältlich.
Die Automatikvarianten gibts in zwei Ausführungen mit Aluminiumfinish (Modell „Power“) oder etwas einfacher in schlichtem Schwarz (Modell „Easy One Touch“).
-> Zum Sodastream Power 1
-> Zum Sodastream Easy One Touch 1
Etwas günstiger sind die Ausführungen ohne Automatik. Hier sind ebenfalls zwei Modelle erhältlich. Neben der einfachen Variante „Easy“ ohne Besonderheiten, gibts auch eine mit Glasflaschen. Die Glasflaschen vom Modell „Crystal 2.0“ lassen sich selbstverständlich auch in der Spülmaschine reinigen. Für das einfache Modell „Easy“ kannst du die optional erhältlichen spülmaschinenfesten Tritanflaschen 1 ebenfalls verwenden, falls du nicht per Hand reinigen magst.
-> Zum Sodastream Crystal Clear 1
-> Zum Sodastream Easy 1
Wie läuft das mit den Kohlensäure-Zylindern?
Die Kohlensäure-Flaschen zum Befüllen bekommst du inzwischen fast an jeder Ecke. Bei Rossmann beispielsweise, kannst du dein CO2 Zylinder für ein paar Euro tauschen. Auch bei Edeka und Rewe gibts Austauschzylinder. Aus einer CO2 Flasche kannst du ungefähr 60 Liter gesprudeltes Leitungswasser selbst herstellen.
Ein Wassersprudler erspart also nicht nur lästiges Schleppen, sondern auf Dauer auch noch um einiges günstiger als das meiste Mineralwasser aus dem Supermarkt.
Kleiner Fun-Fact am Rande: Das Wasser einer ziemlich bekannten Wassermarke, die es bis 2018 gab (Bonaqa vom Coca Cola Konzern), wurde übrigens auch aus Leitungswasser hergestellt. Im Prinzip also genau das, was der Sodastream auch macht.
Fazit
Die Argumente für Mineralwasser aus Plastikflaschen sind alles in allem nicht sehr überzeugend. Mal ganz abgesehen davon, dass sich manche Firmen für ihr abgepacktes Wasser beispielsweise an Quellen in Afrika bedienen. Mit dieser Masche werden nicht nur Menschen vor Ort vertrieben, sondern auch ihres kostbaren Trinkwassers beraubt.
Vor diesem Hintergrund ist der Konsum von Trinkwasser, in abgepackter Form aus dem Supermarkt, eigentlich unverantwortlich. Gerade, wenn in Deutschland Leitungswasser in top Qualität zur Verfügung steht. Auf unser heimisches Leitungswasser zurückzugreifen ist also nicht nur günstiger, sondern hat auch einen ziemlich großen ökologischen Impact.
Warum also nicht einfach Umsteiger werden und somit einen Beitrag zur unnötigen Verschwendung von kostbaren Ressourcen, einer Menge Energie und schlussendlich tonnenweise Müll leisten!? Passende Alternativen gibt es schließlich immer! :) In unserem Beitrag über nachhaltige Trinkflaschen stellen wir dir übrigens neben allen wissenswerten Informationen dazu noch die besten Alternativen zu Plastik & Co für unterwegs vor!☺️
Quelle Zahlen: Deutsche Umwelthilfe e.V. www.duh.de (Stand 2020)
2 Kommentare
Welche Flaschen könnt ihr denn empfehlen zum Mitnehmen auf Arbeit/Uni/Schule? Glas ist hart und unstabil, Plastik ist schwierig, gibts denn organische Alternativen?
Hi Oli, also bei uns ist tatsächlich Glas das Material auf das wir vertrauen. Denn Glas ist komplett geschmacksneutral, einfach zu reinigen und günstig. Glasflaschen sind natürlich etwas schwerer, da hast du recht. Wir benutzen deshalb nur eine kleinere Flasche mit 0,5 Liter, die man ganz bequem überall auffüllen kann wenn sie leer ist. Meiner Erfahrung nach sind Glasflaschen sogar überraschend robust. Wenn sie nicht gerade auf Fliesen oder den Gehweg fallen, halten sie einiges aus. Ich hab meine Glasflasche jeden Tag dabei und es ist noch nie eine zu Bruch gegangen ;) (Aktuell eine von Ikea mit Bügelverschluss). Ich habe auch schon andere Materialien getestet wie z.B. Flaschen aus Tritan, die ohne additive und Weichmacher auskommen. Leider waren die Flaschen von Acala, die ich damals getestet habe, nicht hundertprozentig dicht. Wenn die Flaschen allerdings nicht in der Tasche transportiert werden müssen und z.B. im Büro auf dem Schreibtisch stehen kann ich sie nur empfehlen! Es gibt noch einige andere Alternativen wie z.B. Flaschen aus Bio Kunststoffen, die ich allerdings noch nicht getestet habe. Hier spielt also auch ein wenig der persönliche Geschmack eine Rolle. Ich hoffe dir einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten gegeben zu haben und wünsche dir viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Trinkflasche!
LG Simon