Eine Getreidemühle in der Küche zu haben kann sehr sinnvoll sein. Im Handumdrehen wird Getreide wie Dinkel, Weizen und Co. aber auch Reis oder Buchweizen selbst zu Mehl gemahlen. Wir erklären hier die Vorteile, wie’s funktioniert und auf was du achten musst!
Das Mehl 1×1 – etwas Grundwissen
Da du hier gelandet bist, kennst du dich sicher schon ganz gut aus im Mehlbusiness. Doch wissen viele nicht, was es eigentlich mit diesen verschiedenen Mehltypen, die da immer auf der Packung stehen, genau auf sich hat. Denn Mehl ist eben nicht gleich Mehl. Zum einen gibt es da das ganz normale Wald & Wiesen- Haushaltsmehl Typ 405, zum anderen klassisches Vollkornmehl.
Der Unterschied ist der Mineralstoffgehalt. Hierzu musst du wissen, dass die Mineralstoffe des Getreides größtenteils in der Schale vorkommen. Das Korn, welches zu Mehl Typ 405 verarbeitet wird, ist daher komplett von seiner mineralstoffhaltigen Schale befreit. Der Mehlkörper enthält somit fast ausschließlich nur noch Kohlenhydrate. Vollkornmehl dagegen wird als volles Korn gemahlen und somit bleibt die ursprüngliche Nährstoffstruktur erhalten. Andere Mehltypen wie Typ 630 oder Typ 1050 sind daher Zwischenschritte. Auch hier wird das Korn allerdings erst von der Schale befreit und erst anschließend wieder prozentual zugeführt.
Mehl selbst mahlen – Die Vorteile
Mit einer Mühle zum selbst mahlen kannst du nicht nur herkömmliche Getreidesorten, sondern auch hervorragend sämtliche glutenfreie Mehle selbst herstellen. So wird beispielsweise Reis, Hirse oder sogenanntes Pseudogetreide wie z.B. Buchweizen einfach und unkompliziert zu Mehl verarbeitet. So bist du unabhängig und kannst immer frisches Mehl selbst mahlen. Auch lassen sich die glutenfreien Getreide wesentlich einfacher und vor allem günstiger besorgen als in gemahlener Form. Ausnahme ist hier Buchweizenmehl. Da Buchweizen doch relativ weit verbreitet ist, gibt es auch das Mehl schon recht günstig. Bei allen anderen Sorten lohnt es sich auf jeden Fall das Mehl selbst zu mahlen. Auch ist die Tatsache, dass du eben alle „Mehlrohstoffe“ wie Weizen, Dinkel, Emmer und glutenfreie Alternativen wie z.B. Hirse, Quinoa und Reis einfach im Supermarkt kaufen kannst, ein gutes Argument.
Außerdem wäre da der Frische-Faktor. Bei einem frisch gemahlenen Mehl bleiben alle Mineralstoffe & Vitamine weitestgehend erhalten. Zumindest eine bestimmte Zeit lang. Gemahlenes Mehl verliert schon nach einigen Stunden wichtige Vitalstoffe und wird sozusagen ranzig. Das kann man sich vorstellen wie eine aufgeschnittene Avocado. Sie wird, wenn das Fruchtfleisch Sauerstoff ausgesetzt wird und die schützende Außenhaut nicht mehr da ist, braun. So ähnlich ist das auch bei Getreide. Nur passiert das da eben unsichtbar.
Gemahlenes Getreide ist also evolutionsbedingt nicht unbedingt haltbar. Dass im Supermarktmehl deshalb nicht mehr allzu viele Nährstoffe zu holen sind, ist dann wohl ziemlich klar. Eigenes Mehl zu mahlen ist deshalb auch sehr viel gesünder. Wenn du sicherstellen möchtest, dass auch alle von der Natur gelieferten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine genutzt werden können, solltest du über eine eigene Getreidemühle nachdenken.
Auch der Geschmack von frisch gemahlenem Mehl darf nicht unerwähnt bleiben, womit wir auch beim dritten und letzten Punkt sind. Eine Mahlzeit muss uns nicht nur wichtige Nährstoffe liefern, sondern sollte auch im besten Fall besonders gut schmecken. Hier hat das selbst gemahlene Mehl gegenüber dem abgepackten einen entscheidenden Vorteil. Das besondere Aroma, das frisch zubereitete Mehle in Backwaren erzeugen, lässt sich mit Supermarktmehl nicht vergleichen. Das ist so ähnlich wie bei Kaffee. Schon während des Mahlvorgangs werden wegen des angenehmen Duftes einige Kaffeebegeisterte schwach. Wir mahlen deshalb natürlich auch unseren Kaffee mit einer kleinen Handmühle 1 immer selbst! ;)
Mehl selbst mahlen mit dem Haushaltsmixer
Nun gibt es verschiedene Varianten Mehl selbst zu mahlen. Die eine ist, Mehl mit einem Haushaltsmixer zu schroten. Hierfür gibt es bei einigen Modellen spezielle Trockenbehälter. Bei Getreide wie Weizen, Roggen und Co. funktioniert das auch recht zufriedenstellend. Allerdings auch nur, wenn du einen Hochleistungsmixer zur Hand hast.
Bei Getreiden der glutenfreien Küche sieht das anders aus. Das funktioniert aufgrund der Härte von z.B. Reis leider nur bedingt. Das Resultat sieht zwar aus wie Mehl, allerdings sind immer noch kleine Körner im Mehl enthalten. Das macht sich dann auch leider nach dem Backen bemerkbar. Die gröberen Körner nehmen bei der Teigzubereitung schlecht Wasser auf weshalb es sich anschließend oft anfühlt, als würdest du auf Sand herum kauen. Von dieser Variante würde ich also eher abraten bzw. nur in Ausnahmefällen darauf zurückgreifen.
Mehl selbst mahlen mit einer Getreidemühle
Die zweite und damit auch bessere Lösung ist eine Getreidemühle. Die schafft auch die glutenfreien Sorten problemlos. Wir benutzen dafür eine Getreidemühle von Bosch 1, die auf die gängigen Küchenmaschinen der Firma passt. Das Ganze sieht dann so aus:
Wir haben uns für dieses Modell entschieden, da sie im Gegensatz zu eigenständigen Getreidemühlen recht günstig ist. Falls du bereits eine Küchenmaschine der MUM Serie von Bosch besitzt, ist das eine preis- leistungstechnisch sehr gute Lösung. (Die Getreidemühle ist passend für das jeweilige Modell erhältlich, achte hier auf die Nummer MUM4, MUM5 etc.). Wenn deine Kochkünste noch ohne Küchenmaschine auskommen, du aber schon oft überlegt hast eine anzuschaffen, würde sich das Paket auf alle Fälle auch lohnen. Denn nicht nur die Getreidemühle, sondern auch die Küchenmaschine 1 macht seit Jahren einen hervorragenden Job. Zudem ist sie im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ziemlich günstig.
Falls du dein Mehl lieber mit einer eigenständigen Mühle selbst mahlen möchtest, solltest du dir die Komo Getreidemühle 1 anschauen. Die Mühle sieht nicht nur super schick aus, sondern ist mit Keramik-Mahlwerk ausgestattet auch noch äußerst robust. Bei dieser Mühle solltest du allerdings beachten, dass du wegen der Keramik leider keine Nüsse oder Leinsamen mahlen kannst, da sonst das Mahlwerk verklebt. Mit der Mühle von Bosch funktioniert das problemlos da hier ein Edelstahl Mahlwerk verbaut ist.
Wir hoffen dir mit diesem Artikel einen guten Überblick gegeben zu haben, wie du dein Mehl am besten selbst mahlen kannst. Mehl selbst zu mahlen ist nämlich nicht nur geschmacklich und Nährstofftechnisch super gut, sondern auch viel ökologischer und nachhaltiger als abgepackte, von der Industrie verarbeitete 500g Packungen. Vielleicht wirst du ja ab sofort auch zum Mehlhersteller. Über Rückmeldungen dazu freuen wir uns immer sehr! Solltest du noch Fragen dazu haben melde dich immer gern. :)
7 Kommentare
Hallo ich wollte mal fragen ob du mit deiner Bosch Mühle die ich auch habe ,auch wie ich mit dem Roggen Probleme hast . Mir verklebt jedes Mal nach kürzester Zeit die Mühle?
Sonst habe ich mit keinem Korn Probleme?
Hey Helga,
mit Roggen haben wir nicht so viel Erfahrung tatsächlich. Sorry.
Ich wollte mit meiner Körnermühle (Keramik) zum Mahlen von Buchweizen verwenden. Da steht aber auch Fettgehalt auf der Packung. Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich das machen kann, weil ich keine ölhaltigen Samen damit mahlen soll (verklebt sonst)!
Danke….mmmh, habe natürlich auch mehrfach durchlaufen lassen auch auf niedrigere Geschwindigkeit, aber nur immer bis zum letzten Punkt der 1 …weil in der Gebrauchsanweisung drin steht, das ab dem Strich die Mühle blockieren kann und kaputt geht! ? Daher bisher mich noch getraut darüber bzw darunter zu gehen. Wir alt ist eure Mühle, habe jetzt verschiedene Bewertungen gelesen und da scheint es, das die älteren Modele wohl super sind und die neueren die Problematik haben wie ich jetzt? mein Problem, ich muss Glutenfrei essen, da Mehl aber wesentlich teuerer ist,als das ich selber mahle. Bei glutenfrei backen ist es extrem wichtig Mehl zu haben, was ich leider auch merke, bisher hat mir kein Brot geschmeckt was ich aus selbst gemahlenen Mehl gemacht habe. ..man hat iwie immer das Gefühl man hätte Sand im Brot. Ich teste es auf jeden Fall mal nach eurer Methode und danke für EUre Antwort ?LG
Also das mit dem Blockieren kannst du am besten testen, indem du die Welle der Mühle mal von Hand durchdrehst bevor du sie auf die Maschine setzt. Blockieren dürfte da nichts. Wenn in der Mühle immer genug Mahlmaterial ist, passiert auch den Walzen nichts. Dreh sie aber natürlich nicht zu fest zu, glaube da muss man ein bisschen Gefühl für entwickeln ;) . Oh das wär natürlich doof wenn dem so ist, unsere haben wir so im Herbst 2016 gekauft!? Das stimmt, so schmeckt das Brot natürlich nicht… Aber ich bin sicher das klappt auch mit deiner Mühle noch! :) Gib uns auf jeden Fall Bescheid wie es gelaufen ist! Liebe Grüße und viel Erfolg, Simon
Hi, hab auch die Getreidemühle von Bosch. ..bin nur nicht zufrieden oder ist meine defekt? Bei mir wird es definitiv nicht fein egal was ich nehme. Habe es sogar mehrfach gemahlen, aber fein ist was anderes. Nehme ich Reiß zb. Ist es er wie Gries und versuche dies in so einer Mixbehälter gebe und versuche nach zu mahlen. HIrse das selbe, es sind immer noch kleinste Körner zu spüren. LG
Hi Stefanie, also bei den härteren Sachen wie Reis, Hirse etc. braucht unsere auch mehrere Durchläufe. Aber unseres ist dann auf jeden Fall fein und als Mehl brauchbar. Wir lassen es als erstes einmal auf Stufe 1 durchlaufen und dann zweimal in der Hälfte der letzten durchgezogenen Markierung (Ich hab dir dazu mal noch ein Bild per Mail geschickt). Die Küchenmaschine lassen wir dabei auf Stufe 2 laufen. So wird bei uns sogar auch Vollkornreis sehr fein! :) Mit einem gemahlenen Mehl der Industrie kanns natürlich auch bei uns nicht mithalten, so fein wird’s zuhause einfach nicht. Vielleicht probierst du das aber mal aus und gibst uns nochmal Bescheid!? :) Liebe Grüße, Simon