Die Haselnuss ist aus kaum einer Süßspeise mehr wegzudenken. Ob in Nussecken, Kuchen oder dem Lieblings- Schokoaufstrich – geröstet, gemahlen oder im Studentenfutter: Der Bedarf an den kleinen knackigen Früchten ist groß. Wie bei allen Produkten mit hoher Nachfrage entstehen jedoch auch Probleme, gerade im konventionellen Anbau. Hof Windkind geht einen anderen Weg und baut in bio-veganer Landwirtschaft Haselnüsse mitten in Deutschland an. Nachhaltig, fair, ökologisch & vegan.
Die Haselnuss – Geschichte & Vorkommen
Schon seit Jahrtausenden trägt die Haselnuss zur Ernährung des Menschen bei. Bereits in der Mittelsteinzeit wussten unsere Vorfahren die fettreichen und mit Nährstoffen vollgepackten Nüsse zu schätzen. Sogar als Wünschelrute mussten gegabelte Haselzweige herhalten, um Wasseradern, Quellen oder Bodenschätze zu finden. Eine Frucht also mit hoher Bedeutung und viel Tradition.
Grund genug, sich etwas näher mit der Hasel zu beschäftigen und die auch in heimischen Gefilden sich wohlfühlende Pflanze etwas mehr wertzuschätzen und nicht nur auf die mit Zucker und Palmöl angerührte Frühstückscreme zu reduzieren. Die kleinen Kraftpakete enthalten neben Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink auch Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E. Auch der Eiweißgehalt ist mit 12 g / 100 g nicht zu verachten. Zusammengefasst sind die kleinen braunen Nährstoffbomben also dermaßen gesund, dass du dir am besten regelmäßig ein paar davon gönnst.
Ursprünglich stammt der Haselnussbaum wohl irgendwo zwischen Europa und Kleinasien, wahrscheinlich aus dem Gebiet der heutigen Türkei. Die Gemeine Hasel ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse und wächst als Strauch bis zu sechs Meter hoch. Manchmal ist die Gemeine Hasel sogar tatsächlich etwas gemein und sorgt als Frühblüher um die Zeit zwischen Februar und März bei Allergikern für mächtig Ärger.
Nichtsdestotrotz ist der Haselnussstrauch ökologisch sehr wertvoll, ist Nahrungslieferant für unzählige Insekten, einige Vögel und andere Tierarten. Auch die Biene fliegt die Haselkätzchen im Sommer regelmäßig an. Die augenscheinlich relativ unscheinbare Nuss beeindruckt bei genauerem Hinsehen also mit erstaunlichem Background.
Hof Windkind und die Haselnuss – wer steckt dahinter?
Dass mehr in der kugelig-herzförmigen Nussfrucht steckt, haben auch Silvia und David erkannt. Die beiden fühlen sich generell eng mit der Natur verbunden und bauen seit 2014 vor den Toren Berlins neben Haselnüssen auch Walnüsse an. Dabei stecken sie ihre ganze Energie in den Anbau und die Pflege der Bäume, um die Welt ein kleines bisschen positiv zu verändern.
„Windkind ist nicht nur ein Name. Windkind ist ein Lebensgefühl. Das Gefühl, sich der Natur und ihren Kräften hinzugeben, wie ein Kind im Wind“
Mit Leidenschaft, Hingabe und einer selbstbewussten Mission wurde die Idee zu Hof Windkind außerdem der erste bio-vegane Hof in Berlin & Brandenburg.
Nüsse und deren ökologische Herausforderung
Stellen Nüsse wirklich ein so großes Problem dar, fragst du dich? Ja, tatsächlich – heutzutage ist der Weg vom Produkt zum Endverbraucher ziemlich lang. Dazwischen gibt es gleich mehrere Akteure wie der Bauer selbst, Großhändler, Importeure und Supermärkte, die an der Lieferkette beteiligt sind. Die meisten Walnüsse stammen aus Kalifornien und reisen um die halbe Welt um bei uns in der Küche zu landen. Haselnüsse kommen zum Großteil aus der Türkei, Italien und Aserbaidschan.
Die Konzentration auf einzelne Anbaugebiete zieht auch fast immer den Anbau in Monokultur nach sich und bedingt immer den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden. Die Erntemenge und der damit verbundene Weltmarktpreis hängt zusätzlich stark vom Wetter in eben dieser Hauptanbau-Region ab. Ökologisch gesehen sind Monopole im Anbau also weder sinnvoll noch nachhaltig.
Ein großes Problem ist außerdem, dass Haselnüsse nach wie vor per Hand gepflückt werden müssen. Das schlimme daran: Die Haselnussernte wird teilweise sogar mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht. Spätestens hier wird klar, dass das die billigen Plastiktüten-Nüsse aus dem Supermarkt nicht wert sind.
Der CO2-Ausstoß ist hierbei natürlich ebenfalls unglaublich hoch. Auch für Silvia und David war das nicht mehr tragbar. Aus diesem Antrieb heraus haben sie Hof Windkind gegründet und dort mittlerweile über 1200 Walnussbäume, sowie 300 Haselnussbäume gepflanzt.
Das Konzept des nachhaltigen Nussanbaus
Hof Windkind ist ein öko-zertifizierter Betrieb und wirtschaftet komplett vegan, ohne tierischen Mist, Mineraldünger oder Gifte. Das grüne Nussparadies wird also nur mit pflanzlichen Düngern, wie beispielsweise Gras, Wildkräutern, Laub und Stroh mit Nährstoffen versorgt. Ihre Philosophie passt dabei so gut zu uns, dass wir das Projekt der beiden hier unbedingt vorstellen wollten.
„Die besten Erzeugnisse entstehen im Einklang mit der Natur. Auf dieser Überzeugung fußt unsere Philosophie. Mit artenvielfältigen Begrünungen zwischen den Bäumen, Blüh- streifen, Hecken, Sträuchern sowie Unterschlupfmöglichkeiten für eine vielfältige Fauna inmitten oder an den Rändern unserer Haine fördern wir gezielt die Biodiversität.“
Das bietet zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Rückzugsort und dauerhaften Lebensraum. Hof Windkind schafft es dadurch neben ihrer Idee für nachhaltige und biologisch erzeugte Nüsse auch ein Zuhause für Insekten, Vögel, Eidechsen und Kröten zu schaffen. Ganz nebenbei fördern die beiden damit die Artenviefalt, indem sie Vogelhäuser aufhängen, Stein- und Holzhaufen anlegen und Wildblumen säen.
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Mehr Informationen„Unsere Vision ist es, ein CO2-positives Unternehmen zu werden. Deswegen fließt ein Teil unserer Erlöse in öko-soziale Projekte, die CO2 sparen und Menschen helfen.“
Mit jedem verkauften Kilogramm fließt ein Beitrag in soziale Projekte. Das Klima schützen, CO2 binden und Menschen helfen: Das ist die Mission, die Hof Windkind zusammen mit den NaturFreunde Klimafonds realisieren. Auch die Lieferkette ist auf Hof Windkind ganz kurz. Zwischen den Bäumen und Sträuchern in der Nähe von Berlin und deiner Küche hat nur noch der Paketdienst kurz seine Finger im Spiel.
Baumpate auf Hof Windkind werden
Hof Windkind verfolgt das Ziel einer solidarischen Landwirtschaft. Das bedeutet, dass du das Projekt mit einer Baumpatenschaft unterstützen kannst und dabei hilfst, langfristig zu planen. Der Lebenszyklus eines Haselnussbaumes bedarf schließlich einer Menge Arbeit und sehr viel Geduld. Durch jede neue Patenschaft können neue Bäume gepflanzt, mehr biologische und heimisch angebaute Nüsse geerntet, und der Lebensraum vergrößert werden. Selbstverständlich kannst du deinem Baum auf Wunsch auch einen Namen geben. Auf dem Feld trägt er dann sogar ein Namensschild.
Die Baumpatenschaft für einen Haselnussbaum kostet im ersten Jahr 78 €. Falls du dich dafür entscheidest, erhältst du direkt 4 kg Haselnüsse, die von einem Geschwister Baum direkt für dich reserviert werden. Wenn dich die Nüsse überzeugt haben, kannst du deine Patenschaft für jedes weitere Jahr behalten und zahlst dann nur noch 42 € pro Jahr. Dafür bekommst du jedes Jahr deinen Ernteanteil von 4 kg Haselnüssen. Nach jedem Jahr steht es dir frei, ob du den Baum zurückgeben möchtest oder nicht. Haselnüsse können über 100 Jahre alt werden!
Die Nüsse kommen in einem randvollen und biologisch abbaubarem Papierkarton. Plastik kommt dabei natürlich sprichwörtlich nicht in die Tüte – oder den Karton. Eine Baumpatenschaft lohnt sich also nicht nur für deinen persönlichen Jahresvorrat an gesunden Haselnüssen, sondern ist auch als Geschenk wunderbar geeignet. Ich meine wie cool ist denn ein Haselnussbaum mit eigenem Namen drauf!?
Haltbarkeit & Ernte
Die Hasel- und Walnüsse sind getrocknet und haben bei Lagerung an einem trockenen und kühlen Ort (<20°C) eine Haltbarkeit von mindestens 12 Monaten. Meist lassen sie sich aber problemlos über 18 Monate lagern. Die Nüsse werden, solange der Vorrat reicht, nach der Ernte an festen Versandterminen zu dir nach Hause geschickt. Die Lieferung erfolgt nach der Ernte und Trocknung, also Mitte/ Ende November. Für den Versand innerhalb Deutschlands kommen 6,90 € dazu.
Fazit
Nüsse sind eine wichtige Quelle für Antioxidantien und sind aufgrund der vielen ungesättigten Fettsäuren super gesund. Perfekt für in den Salat, ins Müsli, als Nussbraten oder einfach pur als Snack.
„Sie schmecken lecker, wirken wunderbar sättigend, lassen sich problemlos in der Tasche mitnehmen und sind darüber hinaus auch noch kerngesund: Haselnüsse sind der perfekte Snack für zwischendurch und unterwegs.“
Unser Probierpaket hat uns vor allem geschmacklich sehr überzeugt. Nachdem wir uns einen guten Nussknacker 1 besorgt haben, macht uns auch das Knacken großen Spaß. Zwar sind wir keine Nusssommeliers, mit den abgepackten Haselnüssen aus dem Supermarkt sind sie aber wirklich nicht zu vergleichen. Das Projekt von Silvia und David zeigt, dass bio-vegane Landwirtschaft und eine faire solidarische Einstellung erfolgreich funktionieren kann. Selbstverständlich allerdings nur zusammen mit Menschen, die ebenfalls die Welt zu einem etwas besseren Ort machen wollen und das Projekt mittragen.
Quellen: