Mittlerweile haben wir uns fast schon an das Wildcampen gewöhnt und die Reise führt uns weiter Richtung Süden. In unserem Kroatien Reisebericht Teil 2 berichten wir über eine tolle Nacht auf Pag und das abwechslungsreiche Dalmatien.
Reisebericht Kroatien Kapitel 3 – Auf gehts nach Dalmatien
Wie in jedem Urlaub, verdrängst du mit fortschreitender Reisedauer mehr und mehr die unangenehmen Dinge des Lebens. Bevor wir nach Kroatien aufbrachen, besuchten wir mit Freunden noch ein Festival am Bodensee. Gefühlt waren wir deshalb schon eine kleine Ewigkeit unterwegs. Das Leben im Bus ist einfach schön. Minimalismus fühlt sich gut an. Natürlich auch, weil unser roter Freund lief wie am ersten Tag.
Jablanac & die rote Karte – Platzverweis für unseren Bulli
Nachdem wir per Fähre von Rab wieder auf das Festland übergesetzt waren, wollten wir uns direkt ein schönes Plätzchen zum Übernachten suchen. Ein kleiner Parkplatz mit toller Aussicht bei Park4Night sah vielversprechend aus. Das abgelegene Plätzchen, welches wir erst spät am Tag erreichten, lag über der wunderschönen Bucht Zavratnica.
Schön war, dass wir ganz alleine dort waren. Ganz wohl fühlten wir uns hier trotzdem nicht. Es war super windig an diesem Abend und der Platz strahlte irgendwie etwas Unheimliches aus. Dennoch entschieden wir zu bleiben. Während wir gemütlich im Bus Nudeln kochten, besuchte uns allerdings jemand, der uns in gebrochenem englisch und mit aggressiver Betonung zu verstehen gab, dass wir von hier verschwinden sollen.
So unfreundlich wie sich das zuerst anhörte, war es jedoch am Ende gar nicht. Im Nachhinein stellte sich der unerwartete Besuch als eine Art Parkplatzaufseher heraus, der einfach keine Lust mehr auf blöde Wohnmobil Touristen hatte. Leider ist es nämlich so, dass Apps wie beispielsweise Park4Night natürlich auch ihre Schattenseiten haben. An den schönen Plätzen ist durch die große Community natürlich auch entsprechend viel Betrieb.
Einige wenige davon können sich dabei bedauerlicherweise nicht an ein paar einfache Grundregeln halten. Banale Dinge wie zum Beispiel den verdammten Müll wieder mitzunehmen fällt einigen wohl zunehmend schwer. Unter den Einheimischen erregt das selbstverständlich Unmut. Ist völlig klar.
Letztendlich war das auch das, was uns der Ranger vermitteln wollte. An diesem Platz nahm es vermutlich überhand und wird aus diesem Grund nicht mehr geduldet. Im Endeffekt wollte er uns sehr wahrscheinlich auch nur vor der Polizei warnen, die hier zunehmend Patrouille fährt. Wie auch immer, wir mussten jedenfalls weiter.
Dummerweise sah es um das Jablanac herum mit einem weiteren guten Platz relativ schlecht aus. Wir checkten deshalb kurz App und ADAC Reiseführer und entschlossen uns weiter nach Karlobag zu fahren. Hier könnten wir eventuell für relativ kleines Geld auf einem Hotelparkplatz schlafen.
Klingt zwar eher weniger romantisch, zwischenzeitlich war es allerdings schon recht spät und mit geöffneten Rezeptionen auf nem Campingplatz konnten wir daher auch nicht mehr rechnen. Immerhin hatten wir schon gegessen.
Hotel Zagreb – Eine Nacht auf Asphalt
Auf dem Parkplatz des Hotels Zagreb wurden wir dann glücklicherweise noch aufgenommen und konnten die Nacht für 10 € verbringen. Eigentlich war es hier auch gar nicht so schlecht. Einige weitere Wohnmobile rasteten auf der Durchreise ebenfalls neben uns und wir konnten die sanitären Anlagen des Hotels mitbenutzen. Vom Parkplatz aus hatten wir durch den Kofferraum außerdem sogar Blick aufs Meer. Am nächsten Morgen konnten wir noch gemütlich am Strand frühstücken um uns anschließend wieder auf den Weg zu machen.
Zwischen Karlobag & Zadar
Wo wir an diesem Tag hinwollten, war uns noch nicht so ganz klar. Da wir im Hotel noch gut geduscht hatten und unseren Wasservorrat wieder auffüllen konnten, war das Ziel relativ offen. Ursprünglich wollten wir unbedingt noch Dugi otok besuchen, entschieden uns aber wegen der Fährpreise kurzfristig um. Außerdem stimmte uns die Park & Camping Situation auf der Insel nicht sonderlich zuversichtlich. Wir wollten das Geld dann stattdessen lieber noch für einen Besuch auf eine der vorgelagerten Inseln von Split investieren.
Der Weg führte uns deshalb auf dem Landweg Richtung Insel Pag. Die grünen Bäumchen lockten uns in die Gegend. Auf der Reise dorthin veränderte sich langsam etwas die Landschaft. Die Berge wurden felsiger, die Gegend weniger grün. Dennoch wunderschön.
In der Nähe von Povljana auf Pag
Am angestrebten Platz angekommen, wurden wir definitiv belohnt. Ein total ruhiges und schattiges Pinienwäldchen am Meer erwartete uns an dem heißen Nachmittag. Zwar befand sich unsere nächtliche Unterkunft direkt an einer wenig befahrenen Straße, dennoch fühlten wir uns super sicher. Hier verbrachten neben einem weiteren T4 hauptsächlich Einheimische ihren Feierabend.
An diesem außergewöhnlich friedlichen Plätzchen, umgeben von wunderschöner Natur, verbrachten wir eine ruhige und überaus erholsame Nacht. Abends waren wir neben dem anderen T4, der bestimmt 100 m entfernt parkte, völlig alleine. Kennst du die Momente, in denen einfach alles in Ordnung und du mit allem total zufrieden bist? Das war ein solcher Augenblick.
Obwohl wir es an diesem wunderbaren Ort auch noch ein paar Tage länger ausgehalten hätten, brachen wir nach einem entspanntem Frühstück vor dem Bus wieder auf. Wir wollten schließlich noch an Šibenik vorbei und anschließend nach Split. Die grobe Richtung war deshalb die Halbinsel Tisno bzw. Murter.
Unweit von Jezera – Halbinsel Tisno
Auch hierhin lockte uns ein vielversprechendes grünes Bäumchen. Außerdem befanden wir uns wohl auf einem ziemlich krassen Inseltrip. Es war an diesem Tag wirklich unerträglich heiß und schwül. Der Plan war deshalb, möglichst früh einen guten Platz zu finden, an dem wir es uns gemütlich machen könnten.
Auf der Halbinsel fiel es uns allerdings wieder recht schwer ein nettes Fleckchen für die Nacht zu finden. Die Campingplätze waren leider teuer und gute Parkplätze im Grünen rar. Unser geplanter Anlaufpunkt beim grünen Bäumchen entpuppte sich in erster Instanz zudem eher als Reinfall.
Der angepeilte Platz stellte sich zwar als traumhafte Bucht mit Parkmöglichkeiten direkt am Wasser heraus, leider war hier aber auch mächtig was los. Von einer Frau, die hier mit ihrem Van offensichtlich schon länger stand, wollten wir wissen, ob es hier nachts etwas ruhiger wird. Sie meinte, dass wildcampen illegal ist und mindestens 150 € kostet. Aha, wohl doch niemand, der hier übernachtet. Diese Auskunft war also weniger hilfreich.
Die Situation kam uns daraufhin ziemlich komisch vor und wir wollten unser Glück eventuell doch auf einem Campingplatz versuchen. Falls das nicht klappt, könnten wir immer noch hierhin zurück. Lange Rede, kurzer Sinn – Am Abend landeten wir wieder an dem Platz.
Die Dame, die uns bereits am Nachmittag etwas Unbehagen bereitete, bemerkte wohl unser Vorhaben doch hier zu übernachten und bat uns, dass wir ihren Platz nicht in Beschlag nehmen sollen. Wie sich herausstellte, kam sie mit ihrem Van jeden Morgen um 6 Uhr zur Bucht und verbrachte den ganzen Tag hier. Lediglich zum Übernachten fuhr sie auf einen nahegelegenen Campingplatz. Gut, so kann man das natürlich auch machen.
Da wir sonst keine großartigen anderen Möglichkeiten hatten, blieben wir. Trotzdem war uns dabei etwas unwohl. Den Wecker haben wir deshalb in aller Früh gestellt, um schnellstmöglich wieder zu verschwinden. Der Aufenthalt entwickelte sich jedoch entgegen aller Erwartungen äußerst positiv.
Nachdem die Tante mit ihrem Van endlich verschwunden war, hatten wir die Bucht nämlich ganz für uns allein. Keine Menschenseele weit und breit. It was Magic. Und aufregend! Aber positiv aufregend. Ziemlich aufgewühlt vom auf und ab des Tages, gönnten wir uns eine Flasche Wein und kochten direkt am Meer. Und glaub mir: Egal was VOX dir versucht vorzugaukeln – Das war das perfekte Dinner. Bei Sonnenuntergang ließen wir es uns in unserer privaten Bucht gut gehen. Der Abend war gigantisch. Wer hätte das gedacht.
Auf dem Weg nach Split
Trotzdem packten wir in aller Früh unsere Sachen und machten uns auf die Socken. Wir wollten einen schönen Platz finden, um bei Sonnenaufgang ein Tässchen Kaffee zu trinken. Wenig romantisch und unspektakulär hielten wir allerdings wenig später am Straßenrand und beobachteten den bunten Himmel. Besonders toll war es dann letztendlich irgendwie nicht. Sonnenuntergänge sind wohl mehr unser Ding. Außerdem waren wir wegen der kurzen Nacht ziemlich müde.
Šibenik
Auf dem Weg weiter Richtung Süden kamen wir schließlich an Šibenik vorbei. Rund um die mittelalterliche Stadt führten die Straßen in etwas abgelegenere Gegenden. Die Landschaft wurde bergiger und hatte fast mystischen Flair. Die Fahrt war wunderschön und in höheren Lagen wurde es etwas kühler. Nach den ganzen hitzigen Tagen kam uns das allerdings sehr gelegen.
Insel Brač
Die Wahl für unseren nächsten Inselbesuch fiel auf Brač. Von Split aus sind die Fährpreise erstens bezahlbar, zweitens wollten wir dann zur anderen Seite wieder auf das Festland nach Makarska. Dazu kam, dass wir uns auch langsam aber sicher Gedanken machen mussten, wie wir am besten wieder nach Hause kommen.
Da wir so unheimlich früh auf den Beinen waren, konnten wir noch am Morgen bequem auf die Fähre rollen. Somit waren wir relativ früh auf der bergigen Insel und konnten entspannt nach einem Platz zum Übernachten Ausschau halten. Auf der überaus begehrten Urlaubsinsel ist zwar relativ viel los und alles etwas teuerer, trotzdem kam es uns nicht überlaufen vor.
Die Landschaft ist kurvig, bergig und relativ zerklüftet. Von den wenigen Straßen, die quer über die Insel führen, bieten sich oft atemberaubende Blicke auf das offene Meer und das Festland. Auf Brač sind zudem viele Touristen mit Roller und Quad unterwegs, um die wunderschöne und ursprüngliche Insel zu erkunden. Hier herrschte auch nochmal ein ganz anderer Flair, als auf den Inseln, die wir bisher besucht haben.
Bol – Eine Nacht auf dem Discocampingplatz
Als Übernachtungsziel machten wir das Autokamp No.1 in der Bähe von Bol aus. Bei unserer Ankunft waren wir mit der Wahl super zufrieden. Es war schattig, gab nur wenige Stellplätze und der Platz lag direkt am Meer. Mit rund 20 € pro Nacht war das für Brač auch preislich in Ordnung.
Der kleine Campingplatz war außerdem toll in der Nähe des unheimlich beliebten Kiesstrandes Zlatni Rat gelegen und ist vom Campingplatz aus fußläufig erreichbar. Der Strand, der wegen seiner Form auch Golden Horn genannt wird, reicht wie ein Steg weit ins Meer hinein. Sieht zwar ziemlich cool aus und daher kann man hier mal vorbeischauen, mehr aber auch nicht. Größtenteils rennen hier sowieso nur hysterische Girls mit Smartphone rum, um ein paar neue Instagram Bilder zu schießen. Btw: folgst du uns eigentlich schon auf Instagram? Wir haben auch kein Bild vom Golden Horn gemacht, versprochen!
Alles in allem hatten wir hier einen wunderschönen Aufenthalt. Direkt vor dem gemütlichen Campingplatz befanden sich malerische kleine FKK-Buchten. Mit etwas Glück fanden wir am späten Nachmittag eine für uns alleine und genossen die Abendsonne!?
23.00 Uhr. Die Ernüchterung. Die 300 m entfernte open Air Disco startete die Party. Im Vorfeld haben wir davon zwar schon in einigen Kommentaren gelesen, dass es so schlimm wird, hatten wir jedoch bei Weitem nicht erwartet. Wir stellen uns in solchen Sachen ja wirklich nicht an, aber das war heftig!? Der harte Techno war so laut, dass der Bus vom Bass vibrierte. Kein Scheiß. Da helfen dann halt auch keine Ohropax mehr. Naja, irgendwie brachten wir die Nacht dann natürlich auch rum, so richtig ausgeschlafen waren wir am nächsten Morgen natürlich nicht.
Die Fährüberfahrt nach Makarska
Nachdem wir wenig erholt den Partyplatz verließen, kreuzte auf dem Weg zur Fähre noch eine SB Waschbox unseren Weg. Unser Bus war nach den vielen Kilometern bereits ziemlich eingestaubt und wir nutzen die Möglichkeit, damit sich unser kleines Alternativ-Zuhause wieder wohlfühlt. Der Plan war anschließend, entgegen der Hinfahrt, die Verbindung von Sumartin zurück auf das Festland zu nehmen.
Doch hierbei gab es ein kleines Problem. Da an dem kleinen Fährhafen ziemlich viel los war und die Fähre nicht sehr oft verkehrt, waren die ersten Fähren des Tages bereits ausgebucht. Die nächste Fähre legte dann leider erst um 16 Uhr ab, was einen längeren Aufenthalt in dem mini Örtchen zur Folge hatte. War zwar blöd, im Endeffekt aber dann doch gar nicht so schlimm. Wir verbrachten trotzdem einen schönen Tag. Chillen im Kaffee, eine Runde baden – es geht wirklich schlimmer.
Reisebericht Kroatien Kapitel 4 – Der entschleunigende Rückweg
Die Fahrtrichtung dreht sich Richtung Norden. Von Makarska aus war es langsam Zeit uns auf den Rückweg zu machen. Denn auch in die andere Richtung wollten wir noch ein paar schöne Flecken abklappern. Vom schönsten & gleichzeitig günstigsten Campingplatz unserer Reise, einer schweißtreibenden Wanderung und einem kleinen Revival erzählen wir dir im letzten Abschnitt unseres Reiseberichts!
Makarska & Nugal Beach
Nachdem wir mit der Fähre in Makarska angekommen sind, wollten wir den Tag noch gemütlich am Meer ausklingen lassen. Nach kurzer Recherche sind wir auf einen wunderschönen FKK-Strand ganz in der Nähe gestoßen und beschlossen spontan vorbeizuschauen. Der Beach Nugal ist etwas versteckt und nur mit einem Fußmarsch von etwa einer halbe Stunde durch den Wald zu erreichen.
Als wir am Strand angekommen waren, hatte sich allerdings jeder Schritt gelohnt. Die Abendsonne schien in beeindruckender Kulisse auf die malerisch gelegene Bucht. Wir nutzten den Moment, um bei kristallklarem Wasser und schönem Blick aufs offene Meer noch etwas zu entspannen.
Leider hat sich der ehemalige reine Nudisten Strand scheinbar im Laufe der Zeit verändert. Mitten am Strand verläuft eine Abtrennung, die auch Textil Fans ermöglicht, den Strand zu besuchen und ist damit auch zu den Stoßzeiten sehr gut besucht. So fühlt man sich dann wieder etwas ausgegrenzt und der ganze Strand verliert etwas an Charme. In diesem Moment war uns das allerdings herzlich egal.
Das herzliche Autokamp Linda
Den kleinen Campingplatz hatten wir nach dem Studieren einiger Bewertungen schon am Morgen als Ziel auserkoren. Er sollte günstig sein, die Betreiber freundlich und direkt am Meer liegen. Sie sollten recht behalten.
Der sehr ruhige Campingplatz Linda mit nur wenigen Stellplätzen war völlig unsortiert und terrassenförmig angelegt. Er lag nicht nur direkt am Meer, sondern hatte auch zwei eigene Strände zu bieten. Die überaus netten Betreiber wohnten auf der gegenüberliegenden Straßenseite und führten den Campingplatz in zweiter Generation. Wir blieben hier zwei Tage.
Dieser Platz war nicht nur der für uns schönste, sondern auch günstigste der ganzen Reise. Wir zahlten für eine Nacht mit Bus und zwei Personen rund 12 €. Natürlich durften wir hier keinen Luxus erwarten. Die sanitären Anlagen waren heruntergekommen und auch an anderen Stellen fehlte offensichtlich etwas Kleingeld. Doch wen interessiert das schon. Uns jedenfalls nicht. Das Sanitärgebäude wurde zudem zu dieser Zeit Stück für Stück renoviert.
Der Betreiber erklärte uns noch bei der herzlichen Verabschiedung, dass es genau seiner Philosophie entspricht, seinen Gästen einen günstigen und schönen Urlaub zu ermöglichen und es ihm reicht, von den Einnahmen leben zu können. Auch sein Haus war noch an einigen Stellen im Rohbau, da er sämtliche Arbeiten selbst oder mithilfe der Familie erledigt. Ein toller und außerordentlich sympathischer Kerl, den wir gerne wieder besuchen!
Von Zadar nach Mali Lošinj
Wir haben irgendwie die Angewohnheit, nie genau die Strecke zurückzufahren, die wir für den Hinweg genutzt haben. Aus diesem Grund entwickelten wir den Plan mit der Fähre von Zadar aus nach Mali Lošinj überzusetzen und anschließend mit der Fährverbindung von Cres nach Krk und über die Brücke zum Festland in Richtung Heimat zu starten. Somit konnten wir außerdem auch noch einmal in der traumhaften Bucht bei Poljica auf Krk übernachten, von der wir auf dem Hinweg schon so begeistert waren. Auch ein paar Buskilometer würden wir durch diese Verbindung einsparen.
Da die Fähre nach Mali Lošinj recht früh am Morgen ablegt und einige Stunden für die Überfahrt braucht, haben wir auf einem Campingplatz direkt in der Nähe von Zadar eingecheckt, der mit ca. 14 € ebenfalls ziemlich günstig war. Das kleine Kamp Dido war zwar nichts Besonderes, dennoch sehr idyllisch und es gab neben Stellplätzen auf Rasen auch super moderne Sanitäranlagen. Definitiv ein toller Ort für unseren Zwischenstopp. An diesem Tag hat es außerdem praktischerweise geregnet und wir konnten es uns im Bus gemütlich machen.
Die Fährüberfahrt nach Mali Lošinj
Was wir an langen Fährfahrten oder Zugreisen besonders toll finden, ist die Tatsache, dass du nichts machen kannst und zwangsläufig relaxen musst. Auf dieser Fahrt konnten wir das zur Genüge, denn die Strecke führt nicht direkt nach Mali Lošinj, sondern hält noch bei den Inseln Ist, Olib, Silva und Premuda. Und während andere Touristen für viel Geld „See the Dolphins“ Touren buchen, sprangen die Delfine ganz ungeniert neben der Fähre herum. Dieses must see Ereignis war dann damit auch abgehakt. Zumindest für mich. Alina zog es vor zu schlafen!
Nach der Ankunft bestach die kleine Insel Mali Lošinj samt der gleichnamigen Hafenstadt durch historische kleine Altstädtchen und ausgeprägter Vegetation. Früher war sie darüber hinaus ein wichtiges Seefahrt- und Handelszentrum. Was wir vom Bus aus so sehen konnten, gefiel uns jedenfalls ziemlich gut.
Strand bei Ćunski
Am Abend nutzten wir die Gelegenheit, um die Nacht bei einem grünen Bäumchen zu verbringen. Hier erwartete uns eine riesige Bucht mit fantastischem Blick auf das offene Meer. Den Abend konnten wir nur leider weniger erholsam verbringen, da es auf dieser Seite der Insel extrem windig war und wir es uns wieder im Bus gemütlich machen mussten. Der Schönheit dieses Ortes tat dies allerdings keinen Abbruch. Nichtsdestotrotz hatten wir eine tolle, ungestörte und sehr gute Nacht.
Reisebericht Kroatien: Lubenice und Ausflug zum Sveti Ivan
Für den nächsten Tag haben wir uns einen Ausflug in das malerische Bergdorf Lubenice vorgenommen. Zum wirklich sehenswerten kleinen Dörfchen, das mit dem Bus gerade so erreichbar ist (größere Wohnmobile passen nicht über die Straße) gehört eine Traumbucht, die als eine der schönsten in ganz Kroatien gilt.
Der Haken dabei ist allerdings, dass man zum Strand mindestens 45 Minuten zu Fuß unterwegs ist. Egal, ein bisschen Bewegung kann schließlich nie schaden. Wir machten uns deshalb auf den Weg. Während der Wanderung auf dem kleinen Pfad, der nach unten zum Strand Sveti Ivan führt machte sich allerdings bemerkbar, dass die ganzen Online-Berichte doch nicht gelogen haben und festes Schuhwerk definitiv eine gute Idee ist.
Da wir relativ früh am Morgen unterwegs waren, konnten wir den Strand mit ein paar wenigen anderen nahezu alleine bewundern. Im Laufe des Vormittags änderte sich dies zwar, aufgrund der Lage der Bucht bricht hier allerdings nicht der ganz große Massentourismus aus. Als wir am Strand ankamen, wurde jedenfalls mehr als deutlich, weshalb diese Bucht so viel Zuspruch erfährt.
Sie liegt am Fuße des Berges atemberaubend und wahnsinnig schön mit strahlend weißem Kies inmitten unberührter Natur. Uns bot sich eine geniale Kulisse, zu der sich der Abstieg definitiv gelohnt hat. Als wir uns bei 40 °C den Berg wieder hochgekämpft hatten, gönnten wir uns im einzigen Laden des historischen Dörfchens ein naja.. sagen wir mal wahrscheinlich nicht ganz veganes Eis, bevor wir uns auf den Weg zu unserem letzten Stopp machten.
Poljica (Krk) & die Heimreise
Bevor wir uns endgültig auf die Rückreise machten, wollten wir der kleinen versteckten Bucht auf Krk, in der wir schon am Anfang der Reise übernachtet haben, noch einen letzten Besuch abstatten. Von diesem Fleckchen Erde waren wir dermaßen begeistert, dass es uns erneut hierhin zog. Nach der Mini-Fährüberfahrt von Cres nach Krk machten wir uns deshalb direkt auf den Weg dorthin. Mit einigen anderen Campern genossen wir unseren letzten Abend in Kroatien und machten die letzte Flasche Wein auf.
Am nächsten Morgen ließen wir es ruhig angehen und schmiedeten Pläne, wie wir zurückfahren wollten. Da wir für den Rückweg ein paar Tage mehr eingeplant hatten, entschieden wir über Italien zu fahren. Wir beschlossen darüber hinaus uns dabei Zeit zu lassen und zu versuchen, ohne einen Cent Maut zurück nach Deutschland zu kommen. Durch Italien und Österreich fuhren wir deshalb ausschließlich über Landstraßen und wurden mit tollen letzten Eindrücken und fantastischen Landschaften für diesen Entschluss belohnt.
Auch wenn sich unser geliebter Bus über die Dolomiten etwas schwergetan hat, war der Abstecher nach Südtirol ein wunderbarer Abschluss unseres Trips. Bei Tarcento in der Nähe von Udine übernachteten wir übrigens noch auf einem wahnsinnig schönen und kostenlosen Stellplatz direkt an einem kleinen Fluss. Auf dem Platz, den die Gemeinde extra für Wohnmobile geschaffen hat, durfte man sogar bis zu drei Nächte stehen. Sogar fließendes Wasser gab es dort kostenlos. Ein sehr schöner Ort für die Durchreise.
Ankunft Zuhause
Mit weiteren Zwischenstopps bei Brixen und im Allgäu kamen wir nach 4 Wochen wieder in Düsseldorf an. Trotz dessen, dass unser Sommerabenteuer schon wieder zu Ende war, ist es nach einer solchen Reise auch wieder schön einfach anzukommen. Eben nicht mehr auf Achse zu sein, den Adrenalinspiegel etwas zu entspannen und die Vorzüge des stationären Zuhause wieder schätzen zu wissen. Unterwegs sein ist zwar unglaublich toll und befreiend, aber eben auch anstrengend. Bis zu unserem nächsten großen Trip, der 2019 in Schweden stattfinden soll, hat sich unser Bulli schließlich auch mal etwas Ruhe verdient!
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3 Kommentare
Danke für das Teilen dieses Berichts! Möchte dieses Jahr unbedingt nach Kroatien und hab mir ein paar Plätze auf Maps und park4night dank euren Empfehlungen schon mal gespeichert. Liebe Grüße
Sehr schöner und informativer Reisebericht. Wir haben im Herbst 2019 eine ähnliche Route genommen, jedoch überwiegend auf CP‘ s gestanden. Für eine evtl. Wiederholung werden wir eure Tipps beherzigen. Weiter entspanntes Touren.
Hi Volker, danke dir für die lieben Worte. ☺️ Klingt toll & Dankeschön – euch auch! :)
Liebe Grüße, Simon